Porträt Nicolas Reuse

Von Nicolas Reuse, hört man zuerst das Lachen, dann die Stimme, und schließlich sehen wir seine Figur, voller Kurven und mit viel Volumen. Und in diesem Moment verstehen wir, wie sehr die Tafelfreuden ein integraler Bestandteil seiner Existenz sind.

Nicolas ist ein hervorragender Verkoster und hat eine subtile Nase. Sicherlich ist er ein wenig besessen vom Chasselas, aber sein önologisches Flair hat die Grenzen der Gemeinde Sembrancher, aus der er stammt, längst überschritten. Er schätzt sogar das Wasser der "Hauptstadt" der Region Entremont, was beweist, dass er kein Sektierer ist! Als glühender Bewunderer der feinen Küche unseres Landes und anderswo, schätzt er deren Know-how und die Fähigkeit, den natürlichen Geschmack eines jeden Produkts hervorzuheben (mehr aber die Küche von Gérard Rabaey als die von Denis Martin, wenn wir ehrlich sind...).

Seine vollständige Biographie wird nur für Einige interessant sein, dennoch hier eine kurze Zusammenfassung: Grund- und Mittelschule in Vétroz, Lehre als Mechaniker bei der PTT (für die Jüngeren unter Ihnen: eine Bundesagentur, die einst die Post und die Swisscom zusammenbrachte), dann ein so vielfältiger, wie überraschender Berufsweg: Gastronom, Sicherheitsmann, Weinvertreter, Versicherer. Zu diesen trivialen Informationen kommt eine unerschöpfliche Leidenschaft für die Musik: Als Trompeter, Alphornbläser und aufmerksamer Zuhörer von Konzerten aller Art, hat er nicht die Engstirnigkeit der Musikkritiker, sondern eher die Ohren die auf Klanglust aus sind.

Aber es ist offensichtlich, dass sich sein wahres Potenzial im Bereich des Weins zeigt. Als Gründer der "Quatres Glorieuses", welche er mit seinem Jugendfreund Christophe Roch gegründet hat, bleibt er einer der besten Kenner der Walliser Weine. Ohne aber die grossen Crus des Bordeaux zu verschmäen, denen er eine grosse Bewunderung entgegenbringt.